// Ergotherapie

Ergotherapie (altgriech. :érgo = Arbeit, Werk, Behandlung)

Die Ergotherapie umfasst eine Vielzahl von Behandlungsformen mit dem Ziel körperliche, seelische und geistige Erkrankungen, Verletzungen und Behinderungen zu beheben, ihrer Progression entgegenzuwirken, bzw. verlorengegangene Funktionen zu kompensieren.
Dies bedeutet die Handlungsfähigkeiten im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung der Lebensqualität des Menschen zu ermöglichen. Die Ergotherapie ist eine vom Arzt verordnete Heilmethode auf medizinisch- rehabilitativem Sektor, sie kann jedoch bei Bedarf auch privat bezahlt werden.

// Wie sieht eine ergotherapeutische Behandlung aus?

Nachdem der Arzt Ihnen ein Rezept für die Ergotherapie ausgestellt hat, vereinbaren Sie bei uns einen Termin zur ergotherapeutischen Diagnostik und Therapie. Ein ärztlich verordneter Hausbesuch ermöglicht Schwerstbetroffenen die Behandlung zu Hause.

Wir führen auch gerne Hausbesuche durch!

Diagnostik

Sie kommen mit einem Rezept zu uns in die Praxis zum Erstgespräch oder wir fahren zu Ihnen nach Hause. Es schließt sich ein persönliches Gespräch und eine störungsspezifische Befunderhebung an. Dazu werden verschiedenste ergotherapeutische Testverfahren angewandt.

Beratung

Aufgrund der ergotherapeutischen Befunderhebung wird ein Therapieplan entwickelt, der eine fachlich fundierte und auf den Patienten abgestimmte Behandlung beinhaltet. Wir informieren Sie über Ursachen und Auswirkungen des Störungsbildes und erörtern gemeinsam mit Ihnen die Therapieinhalte. Die Wünsche des Patienten gestalten die Therapieschwerpunkte. Es ist hilfreich zu dem ersten Termin Arztberichte, Röntgen- und/oder MRT- Bilder, sowie das U-Heft und schon vorhandene Hilfsmittel (z.B. Schienen) mitzubringen.

Therapie

Die ergotherapeutische Therapie wird in Einzel – oder Gruppentherapien durchgeführt. Sie findet regelmäßig statt, je nach Verordnung und Erkrankung 1-5 x die Woche. Die ergotherapeutische Behandlung umfasst neben spezifischen Übungen das Gespräch über Therapieverlauf und Prognose, die Anleitung zum selbständigen Üben, sowie die Beratung von Eltern bzw. Angehörigen. Auch ein enger Austausch mit dem behandelnden Arzt ist uns ein großes Anliegen.

// Unsere Behandlungsschwerpunkte

Die therapeutische Behandlung von Kindern ist ein besonderes Anliegen der Ergotherapie.

Oft sind Entwicklungsverzögerungen, Konzentrations- und Lernschwächen, Aufmerksamkeitsdefizite (ADS/ADHS), Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen, Feinmotorik- und Grobmotorikdefzite, Behinderungen und vieles mehr ein Grund für eine Verordnung.

Kinder können durch frühzeitige Therapie in ihrer geistigen, motorischen, sowie zwischenmenschlichen Entwicklung gefördert werden.

Beim ersten Termin werden zusammen mit den Eltern die Entwicklung des Kindes, sowie Stärken und Schwächen dokumentiert. Danach werden eine Selbsteinschätzung des Kindes, sowie verschiedene Tests, je nach Defiziten, durchgeführt.

Das Kind steht hier im Vordergrund, daher werden seine Wünsche und Vorstellungen bei der Zielformulierung mit einbezogen. Dies fördert zudem die Eigenmotivation und das Selbstwert des Kindes im Therapieverlauf.

In den Behandlungen werden folgende Konzepte angewandt:

  • Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern nach Lauth und Schlottke
  • Opti-Mindtraining Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsprogramm für Kinder nach Dr. med. Aust Claus und Dr. dipl.psych. Hammer
  • Graphomotoriktraining nach Sabine Pauli und Achim Rix
  • Postiv lernen und das IntraActPlus-Konzept bei Kindern und Jugendlichen nach Dr. Jansen und Streit
  • uvm.

Dient der Wiedererlangung verloren gegangener Funktionen sowie dem Erhalt und der Stärkung bereits vorhandener Fähigkeiten im Alltag. Hierzu zählen die Verbesserung der Merkfähigkeit und Orientierung, Förderung der Mobilität sowie dem Trainieren von Aufgaben des täglichen Lebens.

Handtherapie ist die Verbindung ergotherapeutischer und physiotherapeutischer Therapie und Praxis, die fundierte Kenntnisse in Bezug auf das obere Körperviertel, die Körperfunktionen und Aktivitäten kombiniert.

Indem sie spezialisierte Fertigkeiten zur Erfassung und Behandlung anwenden, verfolgen Handtherapeuten die Ziele, Funktionsstörungen zu verhindern, Funktionen wieder herzustellen und/oder das Fortschreiten einer Krankheit aufzuhalten, um für die Betroffenen die Teilhabe an Lebenssituationen zu verbessern.

Folgende Erkrankungen und Verletzungen werden in der Handtherapie sowohl konservativ wie auch postoperativ (nach Operationen) behandelt:

  • Karpaltunnelsyndrom/Karpaldachspaltung
  • Schnappfinger (Tendovaginitis stenosans)
  • Golferarm (Epicondylitis humeri ulnaris)
  • Tennisellbogen (Epicondylitits humeri radialis)
  • Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis)
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Arthrosen
  • Morbus Dupuytren
  • Verbrennungen
  • Amputationen
  • Kapsel-, Bänder-, Streck- und Beugesehnenverletztungen
  • Frankturen (Knochenbrüche)
  • und vieles mehr

Therapieformen wie die Narbenbehandlung, das Funktionstraining, Herstellung statischer/dynamischer Handschienen und die Eigenanleitung des Patienten sind beispielweise Bestandteile der Handtherapie.

Dient dem Erhalt und der Förderung von geschädigten Funktionen. Nach einer ausführlichen Befundung des Patienten erfolgt eine Behandlung in Anlehnung an das Bobath- und/oder das Perfettikonzeptes. Neben einer computergestützten Behandlung erfolgt der Einsatz des Gedächtnistrainings nach Stengel, welches der kognitiven Funktionsverbesserung dient.

Die Ergotherapie kann bei Depressionen, Schizophrenie, Borderline und Suchterkrankungen eine unterstützende Therapieform sein.

Ziele sind die Ausdrucksfähigkeit der Selbstdarstellung, die Verbesserung der Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit, sowie auch der Erhalt und die Verbesserung von Gedächtnisleistungen.

Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt ermöglicht eine umfassende Behandlung.